Vor einigen Jahren, ich war noch in der Volksschule, bin ich mit meinem Bruder und meinen Eltern in die Rorate gegangen. Als mich Mama so früh aufgeweckt hat, war es draußen noch stockdunkel und eigentlich wäre ich viel lieber unter der warmen kuscheligen Decke geblieben.
Mama hat für uns schon am Vortag Laternen vorbereitet, die wir mit zur kleinen Kirche genommen haben. Draußen war es kalt, der Schnee knisterte bei jedem Schritt unter unseren warmen Stiefeln und Schneeflocken tanzten vom Himmel und setzten sich auf unsere Nasen. Bei den Straßenlaternen konnten wir den Schneefall besonders gut beobachten. Wir hatten nicht weit zur Kirche, aber schon der Fußmarsch dorthin versetzte uns in eine Ruhe. Der zu Hause getrunkene Tee wärmte uns von innen.
In der Kirche angekommen, wurden wir durch das Licht von scheinbar unendlich vielen Kerzen begrüßt. Nur der Schein dieser scheinbar unendlich vielen Kerzen erhellte den gesamten Kirchenraum und versetzte uns schon beim Betreten der Kirche in eine feierliche Stimmung. Auch wir entzündeten unsere mitgebrachten Laternen und setzten uns in die Kirchenbank.
Das Mitfeiern der Hl. Messe, der gemeinsame Gesang und die Ruhe, die von jedem einzelnen Messbesucher ausging, war für mich etwas ganz Besonderes, das mich den ganzen Tag über begleitet hat.
Jonas Rathmanner